Manchmal sind es die kleinen Ideen, die plötzlich zu einem echten Fotoprojekt werden. Was als Spiel mit Formen, Farben und Strukturen begann, wurde am Ende ein faszinierendes Stillleben: Mein Bretzenringturm – eine Hommage an Gebäck, Körner und kreative Gestaltung.
Zweierlei Ringe, zwei Sorten von Kernen
Die Basis meines kleinen Kunstwerks bildeten zwei Sorten Bretzenringe, eine Variante bestreut mit Sonnenblumenkernen, die andere mit Kürbiskernen. Die Entscheidung, beide Sorten zu kombinieren, entstand aus dem Wunsch, Kontraste sichtbar zu machen – im Geschmack, in der Farbe und in der Struktur.
Der Aufbau: Präzision trifft Improvisation
Alle Elemente mussten harmonisch aufeinander abgestimmt sein – und das erforderte mehr Fingerspitzengefühl, als man zunächst glauben mag. Die Ringe wurden nacheinander auf einer Holzscheibe gestapelt, wobei es entscheidend war, dass sie nicht zu sehr kippten oder sich gegenseitig verdeckten. Schließlich sollte man ja noch erkennen können, um welches Gebäck es sich handelt.
Als Untergrund wählte ich eine rustikale Holzscheibe, die dem Ganzen eine natürliche Erdung gab. Um mehr Tiefe und Struktur zu erzeugen, griff ich zu einem altbewährten Stilmittel: ein locker drapierter Jutesack, der nicht nur die Textur des Hintergrunds auflockert, sondern dem Bild auch eine gewisse Erdverbundenheit verleiht. Ein Zweig frischer Rosmarin rundete den Aufbau ab – als kleines aromatisches i-Tüpfelchen, das dem Auge etwas Grün bietet und gleichzeitig Bezug zur Küche herstellt.
Das kleine Extra: Körner in Bewegung
Ich liebe es, wenn ein Bild nicht nur still, sondern lebendig wirkt. Also entschied ich mich spontan dazu, Körner „fliegen“ zu lassen – als hätten sie sich gerade vom Gebäck gelöst und würden vom Wind davongetragen. Für diesen Effekt brauchte ich Unterstützung, denn: Körner gleichzeitig werfen und exakt den richtigen Moment erwischen? Unmöglich allein.
Mit einem Helfer an der Seite hieß es dann: Timing, Konzentration und perfektes Zusammenspiel. Zwischen „Jetzt!“ und dem Klick auf den Auslöser blieb nur ein Wimpernschlag Zeit.
Was mich dabei immer wieder fasziniert: Die Körner wirken auf dem Bild, als würden sie nach oben fliegen, obwohl sie in Wahrheit natürlich gefallen sind. Ein kleiner fotografischer Zauber, der durch Licht, Perspektive und den richtigen Moment entsteht.
Technik-Details für die Neugierigen
Damit auch die Technikbegeisterten unter euch auf ihre Kosten kommen, hier meine Kameraeinstellungen:
Kamera: Nikon Z7
Objektiv: Sigma 35 mm
ISO: 100
Blende: f/9
Belichtungszeit: 1/200 s
Licht: Tageslicht, indirekt (mit dunklem Hintergrund für mehr Kontrast)
Was hättet ihr anders gemacht?
Mich interessiert: Wie hättet ihr diesen Aufbau gestaltet? Hättet ihr ein anderes Kraut gewählt? Vielleicht Thymian statt Rosmarin? Eine helle Leinenunterlage statt Jute? Oder ganz andere Requisiten?
Lasst mich gern wissen, wie ihr an ein solches Mini-Projekt herangehen würdet. Denn wenn eines gilt, dann: Kreativität hat keine Grenzen.