Ihr kennt das bestimmt: Man hat genau zehn Eier zu Hause – nicht mehr, nicht weniger. Und plötzlich wird jedes einzelne Ei zur Mission. Genau so war es bei mir an diesem Sonntag. Mein Mann wollte ein klassisches Spiegelei mit Bacon – und ich wollte DAS perfekte Foodfoto.
Klingt einfach? Weit gefehlt.
Ei um Ei – und acht mussten dran glauben
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ein Spiegelei perfekt hinzubekommen ist fast schon eine Wissenschaft. Das Eigelb soll genau in der Mitte sitzen, nicht verrutschen, nicht aufreißen. Und dann soll es auch noch fotogen sein – also mit einer schönen Textur, leichten Blasen im Eiweiß, aber nicht zu durch. Tja. Bei Ei Nummer acht war ich kurz davor, aufzugeben. Aber Nummer neun hat es dann endlich geschafft. Und zehn durfte auf Wunsch meines Mannes mit auf den Frühstücksteller.
Der Bacon war zum Glück unkomplizierter. Ich hab ihn schön kross gebraten – so dass man ihn leicht brechen kann. Ich mag das, wenn er beim ersten Biss richtig knackt und gleichzeitig nicht zu fettig wirkt. Danach habe ich die Eier vorsichtig – und ich meine wirklich vorsichtig – von einer Pfanne in die andere umgesetzt. Mit etwas Übung (und Geduld) klappt das ganz gut. Dann kam der Bacon drüber, frisch gemahlener Pfeffer und zum Schluss noch ein bisschen Schnittlauch als Farbtupfer.
Fertig war mein kulinarisches Kunstwerk.
Aufbau, Licht, Geduld – und das perfekte Foto
Aber wer mich kennt, weiß: Jetzt ging der zweite Teil los. Der fotografische.
Ich hatte eine ganz bestimmte Stimmung im Kopf – etwas Warmes, Heimeliges, mit einem leichten Sonnenaufgangs-Vibe. So, wie ein Sonntagmorgen sich eben anfühlen soll.
Das Set im Detail:
Lichtspot von vorn, um das Ei schön zum Leuchten zu bringen
Blitz von oben, um die Texturen im Bacon und Eiweiß hervorzuheben
Seitlicher Blitz mit orangefarbenem Filter, als Anspielung auf ein aufgehendes Fensterlicht – mein kleines „Sonnenaufgangsfenster“
Hintergrund: ein holzfarbener Untergrund für Wärme und Natürlichkeit
Zwei Kartons, um die Lichtstrahlen genau zu lenken und Schatten zu formen
Requisiten: eine gusseiserne Pfanne, Zwiebeln als Farbakzent, grober Pfeffer, frischer Schnittlauch, und das Ganze auf einer rustikalen Holzscheibe inszeniert
Kamera-Setup:
📷 Nikon Z7
📷 Sigma 35 mm
📷 ISO 100
📷 Blende 7.1
📷 Verschlusszeit 1/125
Und dann hieß es: ausprobieren, umbauen, wieder ausprobieren. Ein paar Probefotos, Belichtung nachjustieren, Deko leicht verschieben – und irgendwann passte alles. Dieses eine Bild, das nach Sonntag riecht. Nach Frühstück. Nach Zuhause.
Jetzt seid ihr dran:
Was hättet ihr als Dekoration verwendet?
Hättet ihr die Pfanne vielleicht auf etwas anderes gestellt?
Und wie hättet ihr das Licht gesetzt – eher diffus oder noch dramatischer?
Ich freue mich riesig auf euren Input – schreibt’s mir gern in die Kommentare oder schickt mir eure eigenen Food-Szenen. ❤️